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Anal Fatal – Fun Factory Stronic 2 Sextoy Test

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Man sollte es mit den Gastautoren wahrscheinlich halten wie mit Kindern und keine Lieblinge haben, aber Rio Reiters Begeisterung für das Stronic 2 Sextoy von Fun Factory macht es mir gerade schon etwas schwer, neutral zu bleiben. Nachdem er sich in seinem ersten Text Kinsey und das Trauma der (B)Anal ität des Menschen mit der generellen Frage befasst hat, warum es für einen heterosexuellen Mann eventuell problematisch sein könnte, auf passiven Analverkehr zu stehen, geht es diesmal vom Feuilletonistischen in die plakativen Vollen. Arschphobiker bitte weglesen. Alle anderen: enjoy the ride!

Anal Fatal

oder: die verhängnisvolle Lust

ein Text von Rio Reiter

In meinem ersten Geschreibe hatte ich ja eigentlich, über das wie, wann und was meiner autoanalen Erfahrungen schreiben wollen, was nicht funktioniert hat. Daher will ich das jetzt, aus gebührendem Anlass, nachholen.

Ich habe von Theresa ein vorgezogenes Weihnachten spendiert bekommen. Sie hat mir etwas geschenkt, was ich bisher bei jedem Sexshop-Besuch, mit schielenden Augen und lustvoller Neugierde immer wieder in Händen hielt, um es dann mit Rücksicht auf mein Portemonnaie wieder zurückzulegen: der zweite aus der Stronic-Serie der allseits beliebten Manufaktur für Freuden, ist jetzt der unangefochtene Favorit in meiner Spielzeugkiste! Und weil ich meinen Gönnern so dankbar bin für meinen pulsierenden Glücksbringer, möchte ich meinen zweiten Eintrag hier mit einem Testbericht beschliessen.

Aber vorerst alles auf Anfang. Denn auch wenn, das kann ich vorwegnehmen; ich die Beschaffung des Stronic 2 bedingungslos weiterempfehlen kann, so hat es einiges anderes gegeben was seinen lustbringenden Gebrauch erst ermöglicht hat.

Ich habe jetzt schon einige, sehr unterschiedliche, Gegenstände benutzt um meine Lust zu befriedigen. Manche waren weniger geeignet, manche mehr, jene die ich in letzter Zeit benutze, sind ausschließlich für diesen Zweck gedacht und erfüllen ihn auf sehr unterschiedliche befriedigende Weisen. Aber noch einmal, ich fange besser von vorne an:

Ich bin mir eigentlich relativ sicher, dass es mir vom Beginn meiner Sexualität an gefallen hat, mich auch anal zu befriedigen. Natürlich habe ich in meiner Pubertät angefangen es mir zu besorgen; vorerst auch mit dem Fokus meines Schwanzes, aber dann kapierte ich das da noch eine zweite Hand und ein paar empfindsamer Eier waren, deren Umsorgen die Lust steigert. Von da an waren es weniger als drei Zentimeter sensible Haut runter bis man das gesamte Potential der Lust begreifen konnte.

Anfangs habe ich, wenn ich es mir besorgt habe, nur sehr zögerlich und vorsichtig die äußere Haut meiner Rosette gestreichelt, das hat mich aber so neugierig gemacht dass ich dann beim Baden oder Duschen tiefer vorgedrungen bin.

Ich habe nach einer Weile in der ich mich nur blind vorgetastet habe, irgendwann wie der erste Mensch das Werkzeug entdeckt. Das war für den Anfang ein wenig frustrierend, denn weil ich besonnener Weise nicht übertreiben wollte, war der erste körperfremde Gegenstand in meinem Arsch ein Bleistift. Selbstverständlich hatte ich den im Kondom eingepackt und nicht mit der Spitze voran ausprobiert, aber spitz und schmerzhaft war es trotzdem. Die Lust blieb ein bisschen auf der Strecke weil es eben nur lang und dünn war, daher ging ich dann etwas selbstbewusster zu etwas über, was anatomisch eher meinem eigenem Penis entsprach: ich sah das erste mal in meinem Leben eine Kerze nicht als Leuchtmittel an.

Das lief dann ähnlich, Kondom drüber, irgendwas was irgendwie gleitet, Spucke vermutlich, und rein da! Ich habe da lange nicht mehr drüber nachgedacht, aber jetzt erinnere ich mich, wie verdammt schmerzhaft das war. Da setzte dann glaube ich auch das erste Mal die schon besagte Scham so richtig ein. Die Tränen unterdrückend, habe ich mich verflucht für so eine arschdumme Idee und mir geschworen, das nie wieder zu tun. Der Schwur hatte jedenfalls nicht lange bestand denn mit der Zeit wurde die Sehnsucht es erneut auszuprobieren immer größer.

Also habe ich dann auch wieder regelmäßig mit der Kerze geübt, bis es immer leichter ging und immer schöner wurde, aber umso schöner es wurde desto unangenehmer waren die Nachwehen. Je mehr es mir gefallen hat, desto stärker habe ich mich danach verurteilt; ich dachte die ganze Zeit: „irgendwann ist es zu spät, dann magst du nur noch das, dann bist du schwul!“.

Ich komme wirklich aus einem, auch sexuell, sehr liberalem Haushalt. Mein Vater sagte immer im Spaß, dass er verwundert wäre wenn nicht einer von vier Söhnen schwul würde, und mit Ernst forderte er uns auf zu lieben und zu leben was und wer wir sind.

Aber ich ging auch in eine Schule, ich habe auch Fernsehen geschaut, ich habe mich auf der Straße bewegt und ich habe in einem katholischen Land gelebt das ein Mann regierte.

Jedenfalls fand dann mit 15 meine Entjungferung statt und ich konnte meine gesamte anale Fantasie auf das weibliche münzen. Erleichtert stellte ich fest, dass ich a) gar nicht schwul sein kann, weil ich b) bisher nur mit dem falschen Arschloch gespielt hatte. Ich habe dem Mädchen dass mir die „Jungfräulichkeit“ nahm, beim vierten gemeinsamen Sex versucht, meinen Penis anal einzuführen. Das war dumm.

Es hat noch drei Mädchen und zwei mal dummsein gebraucht bis ich mein eigenes Arschloch wiederentdeckte. Ich hatte zwischenzeitlich Kontakt mit einem Mädchen dass es ausschließlich anal besorgt haben wollte, was mir zumindest physisch wahrnehmbar zeigte, dass ich nicht der einzige bin der es mag.

Ich hatte dann eine Zeit in der ich keinen Sex hatte, in der ich auch wieder vermehrt schaute ob das noch Spaß macht – und das tat es…das war schrecklich! Voller Scham schleppte ich mich von Orgasmus zu Orgasmus und fing an mich zu fragen ob ich das tat weil ich keine Freundin hatte, oder keine Freundin hatte weil ich das tat. Anders formuliert; die ängstliche Frage danach, ob ich schwul bin, war zurück. Die Antwort folgte aber wieder auf dem Fuße, ich bin mit einem Mädchen zusammen gekommen, ergo: nicht schwul! Und auch wenn es mir diesmal schwerer fiel, ich hörte wieder auf, ich sagte mir: „du hast ein tolles Mädchen, du wirst jetzt ein toller Kerl sein! Und Kerle machen das nicht“ – so ein Schwachsinn.

Natürlich kam der Punkt wo ich dann mit ihr, sehr ängstlich, gesprochen habe dass ich sie gerne anal befriedigen würde. Anders als zuvor hatte ich es zumindest nicht einfach so probiert. Jedenfalls hatte sie da nicht so Lust drauf. Sie erzählte mir eine unangenehme Geschichte über eine Analfisur aus dem Freundeskreis, damit war das Thema auch erstmal durch.

Dann ging sie aber ins Ausland für ein Jahr, was ganz schön hart war, aber weil ich ein ehrlicher Mensch sein möchte, blieb ich ihr treu und betrog sie mit mir selbst. Auf einmal waren Karotten und Gurken nicht einfach nur Gemüse, Bananen nicht einfach nur Obst. Also zur Gurke habe ich es nicht gebracht, aber bevor ich den Mut zusammennahm mir ein Spielzeug zu kaufen, schob ich mir eine nicht ganz so große Banane und mehrere Karotten auf meiner Suche nach Befriedigung rein.

Dann habe ich mir die Analkette BendyBeads gekauft und bei einem Besuch bei meiner Freundin ausgepackt. Ich wollte sie nicht vorher benutzen und erst wissen ob das in Ordnung für sie geht. Ich war ungläubig als sie das mit einem simplen „klar“ quittierte. Auch ungläubig, dass sie mich nicht insgeheim doch für schwul hielt. Das dass eigentlich nur meine irrationale Angst war, zeigte sich dann nach mehreren Buttplugs, dem Tigerdildo und dem Tigervibrator. Denn nach immer umfangreicheren Erweiterungen meiner Spielzeugsammlung, ist es mir irgendwann wie Schuppen von den Augen gefallen: Arschficken macht Spaß! Und dabei ist es völlig egal mit wem und wer wen fickt. Jedenfalls gehört der Stronic 2 jetzt auch noch zu meiner Sammlung, und das ist bei allem was da war, das Außergewöhnlichste was ich bisher in mir gespürt habe.

Aber noch ein Einschub bevor ich schlussendlich zu diesem Lustbringer komme. Dass ich diesen ganzen Kram jetzt in meinem Schlafzimmer rumliegen habe, hat damit zu tun, dass meine ziemlich coole Freundin mich deswegen nie schief angeguckt hat, sondern mit Freude an meiner Freude so auf mich eingegangen ist, dass ich jetzt sogar gerne mal von ihr gefickt werden möchte. Das übernimmt zwar vorerst noch der Stronic 2, aber mit Sicherheit bald nicht mehr, denn, damit fängt dieser Testbericht an, was der Stronic 2 gut kann, ist Lust auf mehr machen!

 

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eis.de_Stronic zwei_Fun Factory_128,99 Euro

 

Wenn man den Stronic 2 aus seiner eleganten Verpackung befreit, die sich locker so wie sie ist unterm Weihnachtsbaum sehen lassen kann, hat man etwas in der Hand dass erstmal so befremdlich wie schön wirkt. Das elegante f-Design aus wunderbar sanftem wie auch hygienischem Silikon, wirkt exotisch im Vergleich zu ähnlichen Produkten und hat auch funktional Hand und Fuß.

Die etwas gebogene Spitze dringt sehr angenehm und leicht ein um schiebt sich, bedingt durch die mittige Verdickung, lustbringend in Richtung der Prostata vor. Der „Fuß“ sorgt dabei für einen angenehmen Druck auf dem Damm, vorausgesetzt man schafft die nicht geringen 4.5 cm Durchmesser der Verdickung.

Nicht gering aber auch nicht zu wenig fügt sich die Verdickung in diese Komposition eines Spielzeugs ein, schafft man den ganzen Stronic 2 fühlt man sich in einen anderen Zustand versetzt. Auf einmal funktioniert Sex krass über den Kopf und mit dem Stronic 2 ist man erfüllt von allerlei Fantasien durch was und wen der Stronic 2 ersetzbar würde.

Diese Fantasien bedingen sich durch die technische Seite des Stronic 2. Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob es letztlich positiv, negativ oder schlicht unmöglich ist dass der Motor nicht noch ein paar Meter mehr macht; ich war einfach ein wenig überrascht, wie wenig es sich mit meiner Fantasie deckte, wie es sich anfühlen muss „gefickt und gestoßen zu werden“. Möglicherweise ist das eine Erfahrung die ich jetzt mit der ein oder anderen Frau teilen kann. Aber eigentlich gibt es nichts zu meckern, immerhin hat er vier Rhythmen und sechs Intensitäten (was auf die meisten Männer nicht zutrifft) von denen ich gerade mal einen Bruchteil ausprobiert habe. Außerdem, könnten Maschinen das gleiche wie Menschen würden wir alle nur noch unsere Macbooks ficken.

Als Fazit kann ich sagen dass der Stronic 2 mir eine Menge Freude bereitet und noch bereiten wird, da er einige Funktionen hat die auch erstmal Zeit brauchen um richtig ausprobiert werden zu können. Denn, eines von zwei offenkundigen Problemen; das Handling ist nicht sehr intuitiv. Dieses Problem ergibt sich vermutlich als Folgeproblem aus dem anderem. Ich bin kein Sexspielzeugdesigner und weiß daher nicht ob das wirklich nicht geht oder gar kein Sinn macht, aber die schöne 4.5cm-Verdickung ist wesentlich zu fordernd in die falsche Richtung. Dadurch dass sich hinter dem Hügel kein Tal auftut funktioniert es nicht wie ein Buttplug, wenn man das Teil aber die ganze Zeit rein drückt, spürt man das Stoßen schwächer. Und von freihändiger Befriedigung wie im Handbuch dargestellt kann wirklich absolut keine Rede sein. Wenn der Hersteller da nochmal drüber gehen würde und dafür sorgt das einmal eingeführt der Stronic 2 brav weiterstößt ohne Fluchtversuche, dann hätte ich auf meinem Wunschzettel zum kalendarischem Weihnachten nur eins stehen: den Stronic 2.0!

Du hast auch keine Lust mehr auf Rohkost in deinem Popo? Gemeinsam mit Eis.de verlosen wir 1x den Stronic Zwei von Fun Factory in schwarz. Kommentiere einfach hier oder auf Facebook, für welchen Anlass du den Stronic gern total uneigennützig gewinnen möchtest – mehr Spaß unterm Christbaum, ein bisschen Pepp für dein Literaturkränzchen, zur Untermauerung deines Grundsatzdiskurses im Genderseminar? Teilnahmeberechtigt sind alle über 18 aus Deutschland, Einsendeschluss ist der 16. September. Wir danken Eis.de für die freundliche Unterstützung.

Text: Rio Reiter

Bildcredit (c) Aaron Tsuru, tsurufoto.com

Produktfoto: Fun Factory/Eis.de

Der Beitrag Anal Fatal – Fun Factory Stronic 2 Sextoy Test erschien zuerst auf Lvstprinzip.


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