Freunde, samma uns ehrlich: wer von Berufs wegen Pornos schaut, stumpft ab. Das habe ich inzwischen als ganz normale Begleiterscheinung meines Berufsalltags akzeptiert, genau wie der Konditor, der wahrscheinlich auch irgendwann keine Millefeuille-Törtchen mehr sehen kann. Aber aber TÖRTCHEN! Und PORNO! Ja, mag ich beides. Aber so richtig in Wallung versetzt mich das meistens ehrlich gesagt nicht mehr.
Ein Penis? Hui, wow. Zentrilliardenmal gesehen. Zeig mir eine schöne Nase und ich bin wahrscheinlich begeisterter. Als mich neulich ein sehr netter Fotograf dabei fotografieren wollte, wie ich Pornos schaue, um die Erregung auf meinem Gesicht einzufangen, wurde das ein ziemlich langer und ergebnisloser Nachmittag. Dann nahm ich kurz mein Handy zur Hand, um meine ungelesenen Messages zu checken und auf einmal kam Leben in mein Gesicht.
Das Problem kennt jeder Filmkritiker: man bekommt einfach einen anderen Blick aufs Geschehen. Ah ihre Brüste, hängen ein bisschen, sehr natürlich, ganz wunderbar. Guter Schnitt. Subtile Untermauerung des Patriarchats, prima! Schöne Detailaufnahme von ihren gekräuselten Zehen. Ich seziere das ganze meist messerscharf im Kopf, anstatt auf meine Muschi zu hören, die in der Ecke sitzt und Däumchen dreht. Außer, ja, außer es kommt mal wieder was daher, was meine Muschi so richtig aus den Socken haut.
Ladies and Gentlemen, meet Lucie. Lucie Makes Porn. Die 28jährige Französin und ihr Oevre liefen mir am letzten Pornfilmfestival das erste Mal über den Weg, und seitdem hat sie ausnahmslos wirklich auch ALLES richtig gemacht.
Sehr schicke Berliner Hipsterpornos mit den richtigen ethisch-feministischen Grundprinzipien und guter Story gedreht, eine super Website eingerichtet, genau so macht man das heutzutage, läuft. bei. ihr.
„I believe that mainstream porn has become boring and that the pornorama desperately needs fresh, beautiful, and natural sex the audience may relate to. Porn is not about a mechanical act, it’s about triggering inner fantasies and providing pleasure. This is possible by shooting people like you and me, with different bodies and personalities, having genuine, passionate sex with their partner. Because sex is for everybody to enjoy.“
Mein Kopf nickt. Und meine Muschi wird von der Rawness ihrer Arbeit unmittelbar ins Herz getroffen. Wir halten uns da jetzt bitte nicht mit anatomischen Feinheiten auf, sondern fragen mal bei Frau Blush nach, woher das kommt.
I always loved talking about sex but I never thought I would work in porn – I’m a Web Designer originally-, until my ex boyfriend and I broke up, about three years ago, back when I was living in Barcelona. We had a serious, monogamous relationship, very much based on routine. I was never quite satisfied with our sex life and I kept thinking: „There must be something more to sex“. So when we broke up, I decided to go on a quest to find answers to all the questions I was finally asking myself. That’s how my blog welovegoodsex.com was born. I wrote a lot about porn and about my own sexuality, which allowed me to find my voice and to eventually direct my first film, Alice .
High Five von der Muschi. Genau diese Sinnsuche macht Lucies Pornos so – gott wie überstrapaziert dieses Wort doch ist – authentisch. Und, ja, schöne Grüße aus der Unterhose: geil. Und jetzt will ich ein Millefeuilletörtchen.
Disclaimer: Hier im Text sind Affiliate-Links. Falls du dich für Lucie Makes Porn anmelden möchtest und es über diesen Link tust, hab ich auch noch was davon. Denn machen wir uns mal nichts vor, mittelfristig will ich mich natürlich mit diesem Sexblog in die Karibik absetzen und fände es echt charmant von dir, wenn du meinen exklusiven Geschmack dabei etwas subventionierst. Sieh´s als Drink an der Bar, den du mir ausgibst – nur, dass du den gar nicht extra bezahlen musst und sogar noch gute Pornos dazu bekommst! Win-Win Baby, ich wusste doch, das läuft mit uns…Cheers, so jung kommen wir wirklich nicht mehr zusammen.
Film Stills: Lucie Blush
Portraitfoto: Alf Ruge.
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